13.06.2024
Verbandsversammlung fasst wichtige Beschlüsse für die Zukunft
Zustimmung unter anderem zur IGA 2037 und zum Beitrittsverfahren für Bedburg
Fotos (3): Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler
Die Verbandsversammlung des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler hat mit breiter Mehrheit für die Bewerbung um die Durchführung der Internationalen Gartenausstellung (IGA) 2037 gestimmt. Auch die Räte der fünf Mitgliedskommunen Mönchengladbach, Grevenbroich, Jüchen, Erkelenz und Titz haben in ihren Sitzungen den Beschluss für dieses Vorhaben gefasst. Die Beschlüsse stehen unter dem Vorbehalt, dass das Land Nordrhein-Westfalen die IGA als Schlüsselvorhaben für den Strukturwandel im Bereich des Tagebaus Garzweiler unterstützt und eine entsprechende Strukturförderung in Aussicht stellt. Die Bewerbung würde schließlich bei der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft eingereicht.
Der Beschluss der Verbandsversammlung ist der zentrale Schritt auf dem Weg zur Ausrichtung der IGA in der Region und ein Meilenstein in der Entwicklung des Zweckverbandes. Verbandsvorsteher Harald Zillikens: „Der Kohleausstieg und der Strukturwandel stellen eine große Herausforderung für die Verbandskommunen dar. Die IGA bietet die Chance, den Sprung in eine nachhaltige Zukunft zu machen. Als Entwicklungsprogramm für die Tagebaufolgelandschaft bis zum Jahr 2037 bündelt sie laufende Planungen und Projekte. Sie schafft die nötige Infrastruktur, insbesondere auch an den zukünftigen Ufern des Sees.“
Wenn alle politischen Beschlüsse gefallen sind, entscheidet eine Kommission der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft über die Bewerbung. Auch der Geschäftsführer der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft Dr. Achim Schloemer begrüßt die bisherigen Planungen: „Nirgendwo in Europa ist Landschaftswandel in so großem Maßstab zu erleben wie im Rheinland mit seinen Tagebaugebieten. Ich sehe ein großes Potenzial, vielen Besucherinnen und Besuchern mit einer Internationalen Gartenausstellung im Jahr 2037 Zukunftsthemen näher zu bringen und den Strukturwandel zum Erlebnis zu machen.“
Dezentrales Konzept bindet alle Kommunen mit Standorten ein
Grundlage der Bewerbung ist eine Machbarkeitsstudie, die in den vergangenen rund zwei Jahren erarbeitet wurde. Im Zentrum des Konzeptes befindet sich der entstehende See, dessen Befüllung 2036 starten soll. Hauptstandorte der IGA sollen Jüchen sowie Mönchengladbach-Wanlo zusammen mit der Erkelenzer Ortschaft Keyenberg werden. Die Hauptstandorte zeichnen sich unter anderem durch eine sehr gute Erreichbarkeit mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder bei individueller Anreise aus. Einer der Höhepunkte der Schau wird die IGA-Oase inmitten des stillgelegten Tagebaus werden, die über eine Seilbahn erreichbar sein soll. Die Seilbahn startet im IGA-Park, der bei Wanlo-Keyenberg unmittelbar an der Tagebaukante entstehen soll.
Weitere wichtige Standorte mit unterschiedlichen Erlebnissen für die Gäste sind in Erkelenz-Holzweiler, Jackerath in der Landgemeinde Titz, am Standort des Kraftwerks Frimmersdorf in Grevenbroich sowie mit Einbindung der Bandtrasse des Tagebaus als Verbindung nach Bedburg geplant.
Thematisch bildet das Konzept drei Geschichten einer Region im Wandel ab: neues Leben mit dem Schwerpunkt der Siedlungsentwicklung und Umsiedlung, neue Ufer als Sinnbild für den Aufbruch in die Zukunft und den entstehenden See sowie neue Landschaften mit den Stichworten Rekultivierung und Landschaftswandel. In diesem Sinne zeigt die IGA beispielhaft Perspektiven des Strukturwandels hin zu einer klimaresilienten, ressourcenschonenden und klimaneutralen Gestaltung von Landschaft und Leben auf. Das Konzept bindet dabei laufende Planungen und Projekte ein und bündelt diese unter einem konzeptionellen Dach. Die Machbarkeitsstudie geht von mindestens 1,8 Millionen Gästen aus.
Beitrittsperspektive für Bedburg beschlossen
Die Verbandsversammlung hat ebenfalls beschlossen, das Verfahren zum Beitritt der Stadt Bedburg konkret einzuleiten. Hintergrund ist, dass Bedburg als Anrainerkommune des Tagebaus und künftigen Sees als Mitglied noch enger in die gemeinsamen Planungen des Raumes, zur IGA sowie in laufende Projekte wie beispielsweise zum Thema Erneuerbare Energien einbezogen werden könnte. Ein Beitritt wäre zum Jahr 2026 realisierbar und würde den Zweckverband auch gegenüber der Region und dem Land weiter stärken.