Entwicklung
des Sees
Der Ausstieg aus der Braunkohleverstromung ist im Rheinischen Revier für 2030 geplant. Damit sind Fragen des Strukturwandels und zur Gestaltung der Landschaften nach dem aktiven Tagebau bereits jetzt sehr aktuell.
Seit den 1990er Jahren sieht der Braunkohlenplan des Landes Nordrhein-Westfalen die Schaffung eines Sees nach Ende des Tagebaus Garzweiler vor. Dieser See wird mit ansteigendem Grundwasser und mit Wasser aus dem Rhein befüllt und in einigen Jahrzehnten zu den größten Gewässern in ganz NRW gehören.
Vorhaben:
Entwicklung eines Masterplans für den zukünftigen See und seines unmittelbaren Umfeldes
Ziel:
Ausarbeitung der Enwicklungspotenziale eines Sees und seines Umfeldes mit möglichen Natur- und Freizeitflächen, Wegen und Infrastruktur sowie wirtschaftlichen Nutzungen
Lage:
westlich A44n, in der Nähe von Mönchengladbach, Jüchen, Grevenbroich, Bedburg, Titz und Erkelenz
Seegröße:
ca. 2.200 Hektar
Seetiefe:
bis zu 160 Meter
Einzugsgebiet:
rund 450.000 Menschen
Präsentation Masterplan:
geplant für Anfang 2025
Öffentliche Beteiligung
Die öffentliche Beteiligung auf dem Weg zur Erstellung des Masterplans Seeentwicklung Tagebau Garzweiler läuft aktuell. Durch verschiedene Formate haben die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeiten, sich aktiv an der Gestaltung zu beteiligen. Unter anderem können Interessierte im Herbst 2024 an den „Walking Tours“, geführten Spaziergänge entlang des Tagebaurands mit anschließender Diskussionsrunde, teilnehmen. Eine weitere Beteiligungsmöglichkeit ist die zweite “Öffentliche Planungswerkstatt” am 28. Oktober 2024, für die sich Bürgerinnen und Bürger noch anmelden können.
Hintergrund
Planungen für den See
Mit Verabschiedung der Leitentscheidung zum vorgezogenen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung durch die NRW-Landesregierung im September 2023 ist klar, wo der See entstehen wird. Denn durch die frühere Beendigung des Tagebaus haben sich Lage und Form des Sees erheblich verändert. Insgesamt hat sich die Lage gegenüber der ursprünglichen Planung deutlich verschoben. Er wird nun unmittelbar westlich an die Bundesautobahn 44n anschließen.
Perspektiven schaffen
Der See wird über mehrere Jahrzehnte entstehen, rund 2.200 Hektar groß und über 160 Meter tief sein. Mönchengladbach, Jüchen, Grevenbroich, Bedburg, Titz und Erkelenz liegen in unmittelbarer Umgebung beziehungsweise an den Ufern des Sees. Rund 450.000 Menschen leben im direkten Einzugsgebiet des Sees.
Rekultivierung und Nutzungsplanung
Der See wird, als Teil der Aufgabe der Rekultivierung, durch die Bergbautreibende RWE Power AG angelegt. Auch die Befüllung des Sees mit Nutzung von Rheinwasser über eine eigens gebaute Transportleitung wird durch RWE vorgenommen. Parallel läuft 2024 durch den Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler die Planung für die Nutzungskonzepte des Sees: Dabei geht es besonders um die möglichen Nutzungen des Sees selbst, des unmittelbaren Umfelds und um die Gestaltung der Uferbereiche. Diese werden in einem Masterplan entwickelt und zusammengeführt, der Anfang 2025 vorliegen soll.
Befüllung des Sees
Auch wenn die vollständige Befüllung des Sees drei bis vier Jahrzehnte dauern wird, sind die Etappen bis dahin schon viel früher erkennbar: Nach Ende des Tagebaus voraussichtlich 2030 folgt geplant ab 2036 die Befüllung des Sees unter anderem mit Wasser aus dem Rhein. Bereits rund fünf Jahre nach Beginn der Befüllung wird die Fläche des Sees ein Drittel der Ausdehnung haben, die er am Ende hat. Erste Nutzungen des Sees sind voraussichtlich rund zehn Jahre nach Start der Seebefüllung möglich. Das heißt: Es geht im Masterplan nicht nur um die Frage, wie der See in seinem endgültigen Planungszustand genutzt werden kann, sondern auch um den Weg bis dahin während des allmählichen Wasseranstiegs.
Masterplan zur Entwicklung des Sees: Was steckt dahinter?
- Ein Masterplan ist ein umfassendes Planungsdokument, das strategische Entscheidungen und Maßnahmen für die langfristige Entwicklung eines bestimmten Gebiets festlegt.
- Er dient als Leitfaden für die Gestaltung der räumlichen Veränderungen und er legt die zukünftigen Nutzungen fest und definiert, wo (bauliche) Projekte stattfinden sollen.
- Das Planungsteam hat die Aufgabe, bestehende Ideen und Konzepte zu sammeln und zu aktualisieren, während es gleichzeitig neue Ideen entwickelt und ein zukünftiges Bild für die Entwicklung des Tagebaus Garzweiler erstellt.
- Die Erstellung des Masterplans für die Nutzungen des Sees erfolgt durch die Fachbüros RHA Reicher Haase Assoziierte, Club 94 sowie Project M gemeinsam mit Fachleuten aus den Kommunen und Landesbehörden.
- Die Projektleitung liegt bei Prof. Dipl.-Ing. Christa Reicher.
Quelle: Perspektive LAND GERMANY GmbH