Landschaftsentwicklung

Blau-Grünes Band
Garzweiler

Landschafts- und Raumplanung bezieht sich bei der Entwicklung der Folgelandschaften am Tagebau Garzweiler nicht nur auf die Tagebaufläche selbst. Vielmehr geht es auch darum, den Übergang alter zu neuer Landschaft zu gestalten und Verbindungen zwischen den Anrainerorten wieder herzustellen. Genau dafür steht das Blau-Grüne Band Garzweiler. In den vergangenen Jahren haben Expertinnen und Experten des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler dieses Leitprojekt mit den Anrainerkommunen aufgelegt. Es dient der Grünflächen- und Landschaftsentwicklung rund um den Tagebau. Mensch, Natur, landwirtschaftliche Produktion und Kultur werden zusammengebracht. Es entsteht ein Raum für Artenschutz und Biodiversität, zukunftsfähige Formen der Landwirtschaft und der Mobilität, aber auch zur Erholung und nachhaltigen städtebaulichen Entwicklung.

Stellenwert:

Leitprojekt des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler

Ansatz:

Grün- und Landschaftsentwicklung im unmittelbaren Tagebauumfeld

Gebiet:

Landschafts- und Grünflächenentwicklung in einem rund 70 Kilometer langen Landschaftsnetz

Umsetzung:

bis 2045

Förderung:

Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Landesregierung Nordrhein-Westfalen

Leitbild für das Blau-Grüne Band Garzweiler

Grundlage für die Entwicklung des Blau-Grünen Bandes Garzweiler ist das Leitbild des ersten Drehbuchs von 2019. Dieses konkretisierte erstmals grundlegende Ideen einer perspektivischen Raumentwicklung für die Rekultivierung und die Zeit nach dem Tagebau. Unter anderem die Lage und die landschaftliche Ausprägung sind in dem Leitbild festgelegt und veranschaulicht.

Ziele

Verbindungen schaffen

Die Tagebaulandschaft wird mit ihrer unmittelbaren Umgebung verbunden. Ein zentrales Element ist der den Tagebau umschließende Rad- und Fußweg, der auch die Anrainerkommunen miteinander vernetzt.

Blau-Grüne Infrastruktur entwickeln

Es entsteht eine grüne Infrastruktur, die Leben, Wohnen und Arbeiten zusammen betrachtet – ebenso entsteht ein Raum für Artenschutz und Biodiversität. Mit der schrittweise entstehenden blau-grünen Infrastruktur werden aber auch konkrete Bauten und größere Siedlungsentwicklungen vorbereitet.

Erlebnisorte gestalten

Das unmittelbare Tagebauumfeld wird durch Grünflächen sowie Wegeführungen erlebbar gemacht, Bauprojekte wie das Dokumentationszentrum Tagebau Garzweiler werden in das Blau-Grüne Band Garzweiler eingebettet.

Naherholung bieten

Das Blau-Grüne Band Garzweiler wird auch Naherholungsgebiet für die Anrainerkommunen. Daneben soll es aber auch als touristischer Anziehungspunkt dienen.

Teilprojekte

Da die Flächen rund um den Tagebau zu unterschiedlichen Zeiten zur Verfügung stehen, erfolgt die Umsetzung des Blau-Grünen Bandes Garzweiler schrittweise. Seit 2019 werden bereits Teilprojekte geplant und umgesetzt:

An der Tagebaukante in Jüchen wurde 2019 in Zusammenarbeit mit RWE eine rund 4.000 Quadratmeter große Brachfläche zur Grünfläche umgestaltet. Eine Blühwiese, eine Feuchtwiese, Obstbäume, Wildstrauchhecken, Steinhaufen sowie Insektenhotels bieten zahlreichen Tieren und Pflanzen einen Lebensraum. Ein Fußweg erschließt das Areal von der Jülicher Straße aus, mehrere Sitzgelegenheiten geben Besucherinnen und Besuchern die Möglichkeit, sich auszuruhen.

Rund um den Tagebau markieren sechs künstlerisch gestaltete Stelen aus Stahl mit Informationstafeln den Verlauf des Blau-Grünen Bandes Garzweiler. Die rund drei Meter hohen Stelen sind aus bearbeiteten Ersatzteilen für Großmaschinen im Bergbau gefertigt.

Rund um den Tagebau entsteht ein Radweg, der in das regionale Radwegenetz eingebunden sein wird. Erste Teilstrecken dieses Weges sind bereits in Betrieb. Im Frühjahr 2024 wurde ein mehr als sechs Kilometer langer Wirtschaftsweg für die Öffentlichkeit freigegeben, der künftig Bestandteil des Rundweges sein wird. Das Teilstück führt in Nord-Süd-Richtung von Hochneukirch und Jüchen in Richtung Bedburg und Titz, ist in einzelnen Bereichen jedoch noch nicht endgültig ausgebaut und asphaltiert.

 


Bild: GEObasis.nrw/Zweckverband

Karte zum Download

Im Mönchengladbacher Stadtteil Wanlo ist ein Planungswettbewerb „Landschaftspark Wanlo“ vorgesehen.

Meilensteine

2018
2019
2021
2023
2024
2025
ca. 2030

2018

Beginn Entwicklung des Leitbilds für das Blau-Grüne Band Garzweiler

2019

Realisierung Teilstück in Jüchen / Bürgermeister-Workshop

2021

Bewilligung der Fördermittel als Projekt des STARK-Programms

2023

Errichtung der 6. Stahlstele zur Markierung des Blau-Grünen Bandes Garzweiler

2024

Eröffnung großer Teilstücke des Radwegenetzes (Nord-Süd-Verbindung)

ca. 2030

Dichte Biotop-Vernetzung vorhanden

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