09.11.2022

Preisgericht kürt Siegerentwurf

Das Projekt eines Dokumentationszentrums zum Tagebau Garzweiler geht in die nächste Phase: Das Preisgericht des internationalen Architekturwettbewerbs hat nun einen Siegerentwurf gekürt.

Illustration des Siegerentwurfs (Quelle: DKFS architects/RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten)

Das Projekt eines Dokumentationszentrums zum Tagebau Garzweiler geht in die nächste Phase: Das Preisgericht des internationalen Architekturwettbewerbs hat in seiner Sitzung in Erkelenz das Planungsteam von DKFS architects (London/Hürtgenwald) und RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitekten (Bonn) mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler plant den Bau des Dokumentationszentrums in den kommenden Jahren im Erkelenzer Ortsteil Holzweiler in unmittelbarer Nähe des derzeit noch aktiven Tagebaus Garzweiler. Das Zentrum wird ein wichtiger Baustein in der Entwicklung von Holzweiler und ein neuer touristischer Anziehungspunkt im Rheinland werden. Es richtet sich an alle interessierten Menschen, die die Geschichte des Braunkohlebergbaus im Rheinischen Revier hautnah erleben möchten.

„Die beteiligten Büros und Planungsteams haben die einmalige Aufgabe angenommen, herausragende Architektur mit der Planung eines wohl einzigartigen Landschaftsumfeldes zu verbinden, das vom aktiven Tagebau geprägt ist“, so der Vorsitzende des Preisgerichts Professor Dipl-Ing. Andreas Fritzen, der an der Hochschule Bochum lehrt und als Architekt und Stadtplaner in Köln tätig ist.

Dr. Gregor Bonin, Verbandsvorsteher des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler: „Mit dem künftigen Dokumentationszentrum nehmen die Folgelandschaften des Tagebaus und seines Umfeldes weiter konkrete Gestalt an. Es wird für die Region ein architektonischer und touristischer Anziehungspunkt. Gleichzetig entsteht ein idealer Einstiegspunkt für die Erkundung des so genannten Landschaftsbandes, das derzeit Schritt für Schritt rund um den Tagebau entsteht.“

Das Dokumentationszentrum ist das erste Hochbauprojekt des Zweckverbandes LANDFOLGE Garzweiler bei der Umsetzung des Landschaftsbandes, das seinerseits als Naherholungs-, Landschafts- und Infrastrukturprojekt mit Mitteln vom Bund und Land gefördert wird. Ziel des Dokumentationszentrums ist die Archivierung, Dokumentation und zeitgemäße Präsentation der Geschichte, der Gegenwart und der Zukunft der Kulturlandschaft des Tagebaus Garzweiler – über die vergangenen und die kommenden Jahrzehnte. Die Perspektive der Menschen und ihr Blick auf die Heimat sollen dabei im Mittelpunkt stehen. Projektpartner sind deshalb auch Vereine vor Ort wie der Heimatverein Erkelenzer Lande, aber auch der Kreis Heinsberg und der Landschaftsverband Rheinland (LVR) in der Realisierung der Ausstellung. Zeitlicher Schwerpunkt der geplanten Dokumentation ist die Epoche des Tagebaus nach dem Zweiten Weltkrieg. Für den Betrieb des Dokumentationszentrums ist eine eigene Gesellschaft in Planung. Die Eröffnung des Dokumentationszentrums Tagebau Garzweiler ist für das Jahr 2025 geplant.