03.04.2025

Jahreskonferenz Innovation Valley Garzweiler: Neuer Raum für Innovationen

Rund 120 Gäste zum Netzwerktreffen in Erkelenz / Alle Infos unter www.innovation-valley.de

 

Zwei Jahre nach dem erfolgreichen Auftakt in Mönchengladbach hat sich das Netzwerk des Innovation Valley Garzweiler zur Jahreskonferenz in Erkelenz getroffen. Rund 120 Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Wissenschaft, Verbänden, öffentlichen Institutionen und Politik nutzten die Gelegenheit zum Austausch unter dem Motto „Unsere Region im Aufbruch“. Der Erkelenzer Bürgermeister Stephan Muckel begrüßte diese „Familie“ des Innovation Valley Garzweiler, die Lust auf Zukunft mache. Ein Blick in den Projektraum mit Mönchengladbach, dem Rhein-Kreis Neuss und dem Kreis Heinsberg zeigte im Rahmen der Konferenz, wie viel Bewegung im Projekt seit zwei Jahren ist – und künftig sein wird.

„Innovation Valley haben wir am Anfang vor allem als Motto und Ambition und weniger als konkreten Standort aufgefasst. Inzwischen ist es dank positiver Dynamik im Netzwerk aber gelungen, die Wirtschaft und Unternehmen mit dem Raum zu verbinden, der nach dem aktiven Tagebau in der Region entsteht – beispielsweise durch Rekultivierung oder durch Flächenkonversion an Kraftwerksstandorten“, so Volker Mielchen, Geschäftsführer des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler, der das Projekt verantwortet. Partnerinnen im Innovation Valley Garzweiler sind die Wirtschaftsförderung Mönchengladbach, der Strukturwandel Rhein-Kreis Neuss sowie die Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg. Für die ZENIT GmbH als weitere Partnerin betonte Geschäftsführer Jürgen Schnitzmeier: „Neuansiedlungen großer Unternehmen sind wichtig. Doch genauso wichtig ist es, die Innovationskraft und Wachstumsdynamik der 55.000 Unternehmen zu stärken, die bereits im Rheinischen Revier vorhanden sind. Genau hier setzen wir mit zahlreichen Dienstleistungen und Veranstaltungsformaten an.“

Transformation und Standortentwicklung
Der erste Programmteil der Jahreskonferenz stand unter der Leitfrage, wie sich die Transformation des Tagebaugebiets mit dem künftigen See gestaltet. Dabei lernten die Gäste vier Leuchttürme der Standortentwicklung kennen: Holger Hoffschröer vom Planungsbüro Reicher Haase Assoziierte stellte den Masterplan zur Seeentwicklung Garzweiler vor. Details zu den Perspektiven für den Kraftwerksstandort Frimmersdorf in Grevenbroich präsentierte der Kreisdirektor des Rhein-Kreises Neuss, Dirk Brügge. Dr. Ulrich Schückhaus, Vorsitzender der Geschäftsführung der Entwicklungsgesellschaft Mönchengladbach, erläuterte die Pläne am Flughafen Mönchengladbach und Holger Jansen als Geschäftsführer der FUTURE SITE InWEST Entwicklungsgesellschaft die Chancen am FUTURE SITE InWEST in Geilenkirchen, der als Standort für industriell geprägte, überregional bedeutsame und flächenintensive Großvorhanden entwickelt wird.

Mission Netzwerk: Wachsendes Innovationsökosystem
Moderiert von Torsten Knippertz aus Mönchengladbach widmete sich der zweite Programmteil der Konferenz einzelnen Aspekten des wachsenden Innovationsökosystems im Innovation Valley Garzweiler. Prof. Dr. Peter Kisters, Vizepräsident für Forschung der Hochschule Rhein-Waal, beleuchtete in seinem Key Speech das Konzept des One-Mission-Studiums als möglicher Beitrag zur Regionalentwicklung. So versteht die Hochschule Forschung, Lehre und Transfer nicht als einzelne Aufgaben, sondern als „kontinuierlichen, geplanten und aufeinander abgestimmten Prozess“, der gemeinsam gedacht werden muss – eben als “one mission“.

Podiumsdiskussion (von links): Ulrich Schirowski, Ruth Müssigbrodt, Geschäftsführerin Vienco, Torsten Knippertz, Moderator, Bodo Middeldorf, Geschäftsführer Zukunftsagentur Rheinisches Revier, Prof. Dr. Peter Kisters, Vizepräsident für Forschung der Hochschule Rhein-Waal. Foto: Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler.

Podiumsdiskussion über neue Netzwerke und neue Landschaften

Abschließend diskutierte Professor Kisters gemeinsam mit Ruth Müssigbrodt (Geschäftsführerin Vienco), Bodo Middeldorf (Geschäftsführer Zukunftsagentur Rheinisches Revier) sowie Ulrich Schirowski (Geschäftsführer der Wirtschaftsförderungsgesellschaft für den Kreis Heinsberg) die Chancen erfolgreichen Strukturwandels in „neuen Netzwerken und neuen Landschaften“, die nach dem Tagebauausstieg entstehen. Hierbei zeigte sich überwiegend Optimismus, weil trotz des sehr ehrgeizigen Zeitplans bis zum Ausstieg 2030 bereits 313 unterschiedliche Projekte in der Förderung bewilligt und angelaufen sind. Inzwischen sei die zeitweise Befürchtung ausgeräumt, dass ein Strukturbruch im Rheinischen Revier drohe. Vielmehr zeigten Initiativen wie das Innovation Valley Garzweiler Wege zu einem erfolgreichen Strukturwandel auf.

Im Rahmen des vom Bundeswirtschaftsministerium und der Landesregierung NRW geförderten Projekts Innovation Valley Garzweiler werden auch in den kommenden Monaten engmaschig Veranstaltungen durchgeführt und spezielle Beratungsangebote rund um die Themen Innovation und Fördermöglichkeiten angeboten. Alle Informationen unter www.innovation-valley.de auf der Projektseite.

Fotografische Impressionen von der Jahreskonferenz 2025