25.11.2025 | Pressemitteilung

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Themenradroute im Rheinischen Braunkohlerevier: Zeitreise durch eine Region im Wandel

Machbarkeitsstudie im Rahmen des Rheinischen Radverkehrsreviers: Projekt unter Federführung des Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler / Verbindung der drei großen Tagebaugebiete Hambach, Garzweiler, Inden mit zahlreichen Informationspunkten / Gesamtstrecke von mehr als 150 Kilometern / Hohe technische Standards für Sicherheit und Komfort angestrebt

Foto: Rheinisches Radverkehrsrevier

Erkelenz, 26. November 2025. Der Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler hat die Machbarkeitsstudie einer neuen Themenradroute durch das rheinische Braunkohlerevier vorgelegt. Die Analyse entstand im Rahmen der Arbeiten für das Rheinische Radverkehrsrevier und überprüft die Voraussetzungen, um eine mehr als 150 Kilometer lange Radroute zwischen den großen Tagebaugebieten Hambach, Garzweiler und Inden sowie rund um die Tagebaue zu realisieren. Das Potenzial für ein solches Angebot ist groß: Im unmittelbaren Einzugsgebiet des Rheinischen Reviers zwischen Köln, Düsseldorf, Mönchengladbach und Aachen leben insgesamt rund sieben Millionen Menschen. Als Zielmarke für die finale Umsetzung wird 2035 angestrebt.

Die BTE Tourismus- und Regionalberatung hat die Studie gemeinsam mit dem Verkehrsplanungsbüro Kaulen und zahlreichen weiteren Beteiligten erstellt. Ziel des Projektes ist die Schaffung einer durchgängigen, qualitativ hochwertigen und inhaltlich abwechslungsreichen Radverbindung, die die drei bereits geplanten Runden um die Tagebaue und künftigen Seen in mehreren Kreisen, Städten und Gemeinden innerhalb der Region verbindet und zugleich eine gute Anbindung an die umliegenden Ballungsräume ermöglicht.

Zeitfenster mit Blick in Vergangenheit und Zukunft

Inhaltlich sehen die Fachleute die Inszenierung des starken Wandels der Region im Zentrum: Aus den großen Tagebauen entstehen auf engem Raum drei Seen, die zu den größten in Deutschland gehören. Die Landschaft, aber auch die Ortschaften und die Wirtschaft verändern sich in den kommenden Jahrzehnten noch grundlegend durch den Tagebau und den baldigen Ausstieg aus dem Braunkohlebergbau. Ortschaften wurden umgesiedelt, Kraftwerke werden stillgelegt. Die Autorinnen und Autoren sehen insgesamt 41 Inszenierungspunkte – als so genannte Zeitfenster angelegt –, die diesen Wandel für Radfahrerinnen und Radfahrer erlebbar machen können. Die als Zeitreise angelegte Tour könnte dabei im Schwerpunkt den Zeitraum von etwa 1850 bis in die Zukunft des Jahres 2100 umfassen. Zentrale Anlaufpunkte sollen die entstehenden Informationszentren an den verschiedenen Tagebaugebieten und das stillgelegte Kraftwerk Frimmersdorf werden, das teilweise als Industriedenkmal erhalten bleiben wird. Hinzu kommen zahlreiche weitere Erlebnis- und Informationsstationen entlang der Strecke.

Bisherige Planungen und technische Standards berücksichtigen

Eine wesentliche Grundlage für die Studie bildete die Prüfung und Integration bestehender Wegestrukturen sowie die Einbindung der Planungen insbesondere der Tagebauumfeldorganisationen Neuland Hambach, Zweckverband Landfolge Garzweiler und Indeland. Ergänzend werden technische Qualitätsstandards berücksichtigt, die in enger Abstimmung mit der Steuerungsgruppe Rheinisches Radverkehrsrevier definiert und durch die Kriterien des ADFC ergänzt werden, um eine hohe Aufenthalts- und Erlebnisqualität sicherzustellen. Ausschilderung, Oberflächengestaltung, Ausbaubreite und Winterdienst sind hierbei wichtige Kriterien. Als angestrebten Maßstab nehmen die Fachleute die technischen Hinweise für Radvorrangrouten der Forschungsgemeinschaft Straßen und Verkehrswesen. Für die Themenradroute wird eine Auszeichnung als 4-Sterne-Route nach den ADFC-Standards angestrebt. Diese Auszeichnung wird für drei Jahre nach festgelegten Qualitätskriterien vom ADFC vergeben.

Die Machbarkeitsstudie entstand unter breiter Beteiligung der drei Tagebauumfeldorganisationen, der Steuerungsgruppe des Rheinischen Radverkehrsreviers, des Kompetenznetzwerks Tourismus im Rheinischen Revier, weiterer lokaler, regionaler und überregionaler Tourismusorganisationen, RWE Power sowie des Landschaftsverbands Rheinland.

Gefördert wurde die Studie im Rahmen des Rheinischen Radverkehrsreviers über Strukturwandelmittel im SofortprogrammPLUS und auf Grundlage des Fahrrad- und Nahmobilitätsgesetzes Nordrhein-Westfalen.

Der 130 Seiten starke Abschlussbericht der „Machbarkeitsstudie Themenradroute im Rheinischen Braunkohlerevier“ vom Oktober 2025 ist unter www.radverkehrsrevier.de in der Rubrik Ergebnisse abrufbar.

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    Foto: Rheinisches Radverkehrsrevier
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    Illustration: RHA

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Jörg Meyer zu Altenschildesche

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