22.11.2022 | Pressemitteilung
Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler wächst: Beitritt von Grevenbroich beschlossen
Verbandsversammlung beschließt Erweiterung des interkommunalen Zweckverbands / Braunkohleausstieg 2030 erfordert beschleunigten Strukturwandel / Planungen der Internationalen Gartenausstellung 2037 vorangetrieben
Erkelenz. Die Verbandsversammlung des interkommunalen Zweckverbands LANDFOLGE Garzweiler hat der Aufnahme der Stadt Grevenbroich zum Jahr 2023 zugestimmt. Der Verband wurde 2017 von den Tagebauanrainerkommunen Mönchengladbach, Erkelenz, Jüchen und Titz gegründet. Mit dem Beitritt Grevenbroichs leben nun über 400.000 Menschen im Gebiet des Verbands. Zentrale Aufgaben des Verbandes ist die Gestaltung der Folgelandschaften des Tagebaus in Verbindung mit ihrer Umgebung vor dem Hintergrund des Strukturwandels, der mit dem Ausstieg aus der Braunkohlenverstromung verbunden ist.
Folgen des Tagebaus gemeinsam bewältigen
„Der Zweckverband hat sich seit seiner Gründung erfolgreich entwickelt. Schritt für Schritt entsteht ein gemeinsames Bild für die Landschaft nach dem Tagebau, und die Menschen im Verbandsgebiet identifizieren sich mit dieser Zukunftsperspektive“, so Martin Heinen, Vorsitzender der Verbandsversammlung. Der Beitritt Grevenbroichs zeige, dass dieses Modell der Kooperation notwendig und attraktiv sei.
Klaus Krützen, Bürgermeister der Stadt Grevenbroich, sieht neue Chancen durch die vertiefte Zusammenarbeit im Zweckverband: „In den kommenden Jahren ist der Strukturwandel durch den Kohleausstieg ein zentrales Thema für unsere Stadt und die gesamte Region. Wir wollen eine abgestimmte Zukunftsperspektive mit gemeinsamen Projekten entwickeln. So sollte sich unserer Stadt auch mit dem zukünftigen See verbinden. Der Zweckverband ist die geeignete Struktur für die Zusammenarbeit mit den Nachbarkommunen.“
Strukturwandel muss schneller bewältigt werden
Der Zweckverband hat vor dem Hintergrund des vorgezogenen Ausstiegs aus dem aktiven Braunkohletagebau Forderungen an die Politik auf Landes- und Bundesebene formuliert. Geschäftsführer Volker Mielchen: „Der Tagebau Garzweiler endet 2030 statt 2038. Das heißt, dass wir den Strukturwandel viel schneller bewältigen müssen. Das heißt aber auch, dass die Pläne für die Tagebaufolgelandschaft nochmals überarbeitet werden müssen. Der geplante See befindet sich nun viel weiter östlich, der ursprünglich dritte Umsiedlungsabschnitt auf dem Gebiet von Erkelenz bleibt erhalten. Als Zweckverband müssen wir in die Erarbeitung der neuen Leitentscheidung der Landesregierung eng einbezogen werden. Wir brauchen auch zusätzliche Unterstützung von Bund und Land zur Bewältigung dieser Aufgaben.“
Nach vorne schauen und doch erinnern
Die Verbandsversammlung des Zweckverbandes LANDFOLGE Garzweiler hat sich bei ihrer 9. Sitzung in Mönchengladbach-Rheydt zudem mit den weiteren Planungen für die Internationale Gartenausstellung (IGA) Garzweiler 2037 auseinandergesetzt. Das federführende Büro RMP Stephan Lenzen Landschaftsarchitektur gab einen Zwischenbericht zu dem Projekt. Die IGA soll ihrerseits in das Konzept einer Internationalen Bau- und Technologieausstellung im Rheinischen Revier eingebettet sein, die für die Zeit bis 2038 geplant wird. Verbandsvorsteher Dr. Gregor Bonin: „Die IGA könnte der Region ein selbst gewähltes Zieldatum geben, um in der gewaltigen Transformationsaufgabe ein gutes Stück nach vorn zu kommen. Das ist unglaublich motivierend, da wir damit sichtbar von der passiven Betroffenheit zur aktiven Gestaltung übergehen.“
Die Entscheidung zur Bewerbung für die Durchführung einer IGA Garzweiler 2037 ist im kommenden Jahr vorgesehen. Ebenfalls 2023 soll der Bau des geplanten Dokumentationszentrums Tagebau Garzweiler im Erkelenzer Stadtteil Holzweiler beginnen.
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