24.04.2024

Rheinisches Radverkehrsrevier: Weitere Machbarkeitsstudien zu Radschnellverbindungen

Untersuchungen zu den Verbindungen Grevenbroich nach Mönchengladbach sowie Mönchengladbach-Rheydt bis Heinsberg in der Erarbeitung


Sind weitere Radschnellverbindungen zwischen Mönchengladbach und Grevenbroich sowie Rheydt und Heinsberg möglich? Das Rheinische Radverkehrsrevier prüft das mit zwei weiteren Machbarkeitsstudien. Foto: Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler

Zum Aufbau des Rheinischen Radverkehrsreviers sind zwei weitere Machbarkeitsstudien gestartet: Untersucht werden Trassenverläufe für Radschnellverbindungen von Mönchengladbach Richtung Südwesten nach Grevenbroich sowie von Mönchengladbach-Rheydt Richtung Südosten bis nach Heinsberg. Bis Ende 2025 unterstützt das Rheinische Radverkehrsrevier Schritte zur Umsetzung eines überörtlichen Radwegenetzes im gesamten Rheinischen Revier mit den Kreisen Düren, Euskirchen und Heinsberg, dem Rhein-Erft-Kreis, Rhein-Kreis Neuss, der Stadt Mönchengladbach sowie der Städteregion Aachen. Im Zentrum steht der Aufbau eines Radverkehrsnetzes zwischen den einzelnen Städten und Gemeinden und dabei die Planung von Radvorrangrouten sowie Radschnellverbindungen für den Alltagsverkehr.

Trasse quer durch den Kreis Heinsberg
Ein Baustein zur Planung des Verkehrsnetzes ist die Erstellung investitionsvorbereitender Machbarkeitsstudien durch alle Partnerkreise und Städte. In den kommenden Monaten untersucht das Fischer Teamplan Ingenieurbüro gemeinsam mit der PTV Transport Consult eine rund 35 Kilometer lange Trassenführung quer durch den Kreis Heinsberg. Start-Ziel-Punkte sind einerseits der Hauptbahnhof Rheydt in Mönchengladbach sowie im Westen der Busbahnhof der Kreisstadt Heinsberg. Die Trasse der Radschnellverbindung soll dabei Hückelhoven und Erkelenz einbinden.

Parallel läuft derzeit eine weitere, dritte Machbarkeitsstudie. Der Untersuchungsraum umfasst hier rund 20 Kilometer vom Hauptbahnhof Mönchengladbach über Jüchen, das Stadtzentrum Grevenbroich bis zum Kraftwerksgelände Frimmersdorf. Auch hier werden die relevanten Anbindungen an den öffentlichen Personenverkehr in die Prüfungen eingebunden. Diese Studie wird von der Lindschulte Ingenieurgesellschaft gemeinsam mit SSP Beratende Ingenieure erstellt.

Damit sind derzeit drei Machbarkeitsstudien im Rahmen des Projektes des Rheinischen Radverkehrsreviers in der Erarbeitung. Die Ergebnisse der ersten Studie zur möglichen Radverbindung von Neuss und Mönchengladbach werden spätestens bis Herbst 2024 vorliegen. Insgesamt sind mindestens sechs Studien im Rahmen des gesamten Projektes geplant.

Wichtige Grundlagen für Netzaufbau schaffen
Tatsächlich haben die laufenden Studien im Kern die Aufgabe, die grundsätzliche Machbarkeit aufzuzeigen, auf welcher Trasse eine Radschnellverbindung verlaufen könnte. In einer Bestandsaufnahme werden zunächst verschiedene grundsätzliche Trassenvarianten überprüft, dabei insbesondere kritische Punkte (Konfliktpunkte), und auch bereits ein grobes Maßnahmenkataster erstellt. Eine wesentliche planerische Grundlage bildet dabei unter anderem der Leitfaden für Planung, Bau und Betrieb von Radschnellverbindungen in NRW.

Wichtige Fragen, die bei der Erstellung berücksichtigt werden, sind nach der Datenerhebung in den beteiligten Kommunen beispielsweise die Analyse der bestehenden und gegebenenfalls schon nutzbaren Infrastruktur und die Verknüpfung mit anderen Verkehrsträgern (ÖPNV, Park and Ride).

Kriterien für die Bewertung
Um zur bevorzugten Streckenführung zu gelangen, die anhand von Plänen und anderen Visualisierungen ausgearbeitet wird, legen die Fachleute verschiedene Kriterien zugrunde. Dazu zählt insbesondere die Einhaltung der in einschlägigen Leitfäden definierten technischen Standards – beispielsweise Fahrbahnbreite, Kennzeichnung, Verkehrsführungen in Kreuzungsbereichen. Hinzu kommen die Flächenverfügbarkeit, das Zusammenspiel mit dem weiteren fließenden Verkehr von Fußgängern bis zum motorisierten Verkehr, der Anschluss an das bestehende, beschilderte Radwegenetz sowie Knotenpunkte zu anderen Verkehrsträgern etwa an Bahnhöfen oder Haltepunkten des öffentlichen Verkehrs.

Nach einer Bewertung erfolgt dann die konkretere Ausarbeitung der bevorzugten Streckenvariante auch unter Kosten-Nutzen-Aspekten. Zentraler Punkt der notwendigen Dokumentation als Basis für die finale Machbarkeitsstudie ist die konkrete Bestandaufnahme vor Ort durch das Planungsbüro.

Der gesamte Prozess wird eng von den beteiligten Städten und Kreisen begleitet, beispielsweise durch die Teilnahme an Arbeitskreisen und Workshops.