Sprung
über die Autobahn

Stadt-Teil der Zukunft
Jüchen-Süd

Keine Kommune war in den vergangenen Jahren so stark vom Tagebau Garzweiler betroffen wie die Stadt Jüchen mit ihren knapp 24.000 Einwohnerinnen und Einwohnern. Durch die Beendigung des Tagebaus und die Rekultivierung großer Flächen ergibt sich neuer Raum für landschaftliche und städtebauliche Entwicklungen. Gleichzeitig verzeichnet Jüchen – ebenso wie die gesamte Region – ein Bevölkerungswachstum. Geplant wird das neue Quartier für bis zu 3.000 Menschen im besten Sinne als „Stadt-Teil der Zukunft“, dessen Realisierung in den 2040er-Jahren ansteht: hohe Lebensqualität mit attraktivem und bezahlbarem Wohnraum mit kurzen Wegen in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Jüchen, großer Landschaftsraum mit großzügigen Grünflächen, Klimaneutralität, nachhaltige Energiekonzepte und ressourcenschonende Bauweise.

Vorhaben:

Entwicklung eines neuen Stadtteils für bis zu 3.000 Menschen

Umsetzungsphase

bis 2040er-Jahre

Standort:

unmittelbar am Bahnhof Jüchen südlich der Bundesautobahn A46 auf größtenteils rekultivierten Flächen

Planungsfläche:

20 Hektar eingebettet in einen 55 Hektar großen Landschaftsraum

Projektkoordination:

Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler

Vorhaben Ende 2022 gestartet

Auf Grundlage erster Vorstudien der Stadt Jüchen ist das Vorhaben für den „Sprung“ der Stadt Jüchen Richtung Süden über die Autobahn und auf größtenteils rekultivierte Flächen des Tagebaus Ende des Jahres 2022 gestartet. Die Federführung des Projektes liegt beim Zweckverbandes LANDFOLGE Garzweiler. Die Planungen für den neuen Stadtteil sind ein Beispiel dafür, wie der Ausstieg aus dem Braunkohlebergbau in den Anrainerkommunen neue Entwicklungsmöglichkeiten schafft: Durch die Rekultivierung von Flächen entsteht Schritt für Schritt neuer Raum für landwirtschaftliche, gewerbliche, landschaftliche und städtebauliche Entwicklungen.

Frühzeitig wurde die Bevölkerung in die Entwicklung von Vorstellungen für den neuen Stadtteil einbezogen: Am Anfang stand ein Symposium mit Fachleuten und Interessierten aus Stadt und Region, dem folgte die Beteiligung der Bürgerschaft im Frühjahr 2023.

An einer Online-Befragung haben über 500 Bürgerinnen und Bürger teilgenommen. Die Ergebnisse haben den Projektbeteiligten des Zweckverbandes, der Stadt Jüchen sowie der beteiligten Planungsbüros Hinweise darauf gegeben, welche Perspektive die Bevölkerung für die Entwicklung eines neuen „Stadt-Teils der Zukunft“ sieht.

Hier finden sich alle Ergebnisse der Online-Umfrage zum neuen Stadtteil Jüchen-Süd.

Ziele

Bevölkerungswachstum nachkommen

Aktuell leben etwa 24.000 Menschen in Jüchen. Der neue Stadtteil soll Platz für weitere 3.000 Einwohnerinnen und Einwohner schaffen.

Raum für gemischte Nutzung

Mit dem „Stadt-Teil der Zukunft“ entsteht ein neues Viertel mit dem Ziel einer gemischten Nutzung. Der Fokus der Planungen liegt auf der Schaffung von Wohnraum.

Neuer Landschaftsraum

Auf einer Fläche von voraussichtlich rund 20 Hektar entsteht ein neuer Lebensraum für Menschen. Eingebettet ist Jüchen-Süd in einen 55 Hektar großen Landschaftraum.

Klimaneutralität und Lebensqualität

Der Stadtteil wird als Stadtviertel der kurzen Wege mit hoher Lebensqualität geplant. Das Thema Klimaneutralität bestimmt die Planung. Umweltschutz, Mobilitätswende, Klimaneutralität, ein nachhaltiges Energiekonzept, ressourcenschonende Bauweise sowie eine sozial vielfältige Wohnbevölkerung mit sozialen Einrichtungen sind geplant.

Städtebaulich-landschaftsplanerischer Wettbewerb

2023 haben 13 Teams von Stadtplanungsbüros mit Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekten an einem europaweiten städtebaulich-landschaftsplanerischen Wettbewerb teilgenommen. Ziel war es, ein visionäres städtebauliches und landschaftsplanerisches Konzept mit Entwicklungsperspektiven für Hochbau und Freiraum zu erhalten – und das unter Berücksichtigung der bereits laufenden Realisierung des Blau-Grünen Bandes.

Der städtebaulich-landschaftsplanerische Wettbewerb wurde vom Zweckverband LANDFOLGE Garzweiler ausgelobt und von „plan b – Jürgensmann Landers Landschaftsarchitekten Partnerschaft mbB“ aus Duisburg sowie „bk – bueroKleinekort“ aus Düsseldorf betreut.

Die Jury setzte sich aus hochkarätigen Expertinnen und Experten als Fach- und Sachpreisrichter zusammen. Vorsitzende des Preisgerichts war Prof. Dipl.-Ing. Christa Reicher, Direktorin des Instituts für Städtebau und europäische Urbanistik an der RWTH Aachen. Zur Jury zählten darüber hinaus unter anderem Susanne Weihrauch aus Solingen, Rebekka Junge aus Bochum sowie Michael Koch aus Berlin. Auch der Bürgermeister von Jüchen, Harald Zillikens, sowie der Verbandsvorsteher des Zweckverbandes und Architekt Dr. Gregor Bonin aus Mönchengladbach gehörten dem Preisgericht an. Das Preisgericht für den Wettbewerb hat in seiner Sitzung im September 2023 die Preisträger gekürt.

Die Preisträger

1. Preis, dotiert mit 52.000 Euro

Octagon Architekturkollektiv Fenzlein Köpper Stapel Wiese, Leipzig, mit studio.erde Landschaftsarchitekt, Marcel Tröger, Berlin

Quelle: Octagon Architekturkollektiv Fenzlein Köpper Stapel Wiese, Leipzig, mit studio.erde Landschaftsarchitekt, Marcel Tröger, Berlin

bläser jansen partner GbR, Dortmund, mit OTTL.LA Schöberl Hövelmann GbR, München

Quelle: bläser jansen partner GbR, Dortmund, mit OTTL.LA Schöberl Hövelmann GbR, München 

 

Karres en Brands BV, Hilversum/Niederlande, mit Ania Sobiech Landschaftsarchitektin, Hilversum/Niederlande

Quelle: Karres en Brands BV, Hilversum/Niederlande, mit Ania Sobiech Landschaftsarchitektin, Hilversum/Niederlande

Prof. Dirk Junker, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Osnabrück

Quelle: Prof. Dirk Junker, Landschaftsarchitekt und Stadtplaner Osnabrück

Meilensteine

2022
2023 I
2023 II
2024
2030er- bis 2040er-Jahre

2022

Symposium Stadtentwicklung Jüchen-Süd

2023 I

Bürgerbeteiligung im Rahmen einer Online-Befragung – Ergebnisse hier

2023 II

Städtebaulicher Planungswettbewerb

2024

Planungsstart für neue Stadtteilentwicklung

2030er- bis 2040er-Jahre

Umsetzung des neuen Stadtteils

ANSPRECHPARTNER

Ingo Frank

Projektmanager

02164 70366-25

WEITERE BILDQUELLEN

Illustration im Header: Octagon Architekturkollektiv Fenzlein Köpper Stapel Wiese, Leipzig, mit studio.erde Landschaftsarchitekt, Marcel Tröger, Berlin
Luftbild unter Einstiegstext: Ruth Klapproth